Abteilung Lebensmittelsicherheit
Die Abteilung Lebensmittelsicherheit bewertet Lebensmittel hinsichtlich ihrer stofflichen Risiken. Die zu bewertenden Stoffe können natürlicherweise als Inhaltsstoffe im Lebensmittel enthalten sein oder als Lebensmittelzusatzstoffe und Aromastoffe den Lebensmitteln zugesetzt werden. Unerwünschte Stoffe, die durch Herstellungs-, Lagerungs-, oder Behandlungsverfahren in Lebensmittel gelangen, werden ebenfalls bewertet.
Lebensmittel werden von der Abteilung außerdem nach ernährungsmedizinischen Kriterien beurteilt, dabei nimmt die Säuglingsernährung einen bedeutenden Platz ein. Die Abteilung nimmt Stellung zu Ernährungsrisiken und zu Fragen der Ernährungsprävention.
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Abteilung ist die Erarbeitung von Stellungnahmen auf dem Gebiet neuartiger Lebensmittel sowie der genetisch veränderter Lebens- und Futtermittel.
Die Abteilung betreibt aktiv Forschung auf dem Gebiet der molekularen und biochemischen Lebensmittelsicherheit. Ziel ist es dabei, wirkungsmechanistische Zusammenhänge zu erkennen, um konkrete Handlungsoptionen für den Verbraucherschutz zu entwickeln.
Hierzu werden in der Abteilung moderne molekulare und zellbiologische Methoden entwickelt, um neue biologische Endpunkte für die Risikobewertung von potenziell risikobehafteten Substanzen zu identifizieren (Biomarkerkonzept). Darüber hinaus werden innovative Nachweismethoden sowie Strategien und Methoden zur molekularen Rückverfolgbarkeit und Produktidentität von Lebensmitteln konzipiert und angewandt.
Forschungsschwerpunkte sind:
- molekulare Mechanismen von lebensmittel- bzw. ernährungstoxikologisch relevanten Substanzen (inklusive Nanopartikeln) im Menschen mit dem Fokus auf die Identifizierung neuer molekularer Biomarker mit Hilfe von Proteomics- und Transkriptomics-Techniken
- Untersuchung der Absorption von Lebensmittel-Fremdstoffen in der gastrointestinalen Barriere
- Entwicklung von wirkungsbezogenen zellbasierten Testsystemen für die wirkungsbezogene Analytik
- Entwicklung und Validierung neuer molekularbiologischer Ansätze zur Rückverfolgung von Lebensmittel assoziierten Allergenen und tierischen Proteinen in Futtermittel
In der Abteilung sind zwei Referenzlaboratorien angesiedelt:
- das Nationales Referenzlabor für tierische Proteine in Futtermitteln und
- das Referenzlabor im Europäischen Netzwerk gentechnisch veränderte Organismen (GVO)
Die Abteilung betreut folgende BfR-Kommissionen:
- Ernährung, diätetische Produkte, neuartige Lebensmittel und Allergien
- Genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel
- Lebensmittelzusatzstoffe, Aromastoffe und Verarbeitungshilfsstoffe
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten das BfR in nationalen und internationalen Fachgremien (u.a. ALS, SKLM, EFSA-ANS-Panel, EFSA-GMO-Panel, EFSA-Working Groups, ENGL, Codex Alimentarius) und sie vertreten Deutschland im EFSA Scientific Network of Risk Assessment of Nanotechnologies in Food and Feed).
Zur Abteilung 5 gehören vier Fachgruppen:
- 5 SZ: Humanstudienzentrum gesundheitlicher Verbraucherschutz
- Fachgruppe 51: Wirkungsbezogene Analytik und Toxikogenomics
- Fachgruppe 52: Lebensmitteltoxikologie
- Fachgruppe 53: Ernährungsrisiken, Allergien und Neuartige Lebensmittel
- Fachgruppe 54: Risiken besonderer Bevölkerungsgruppen und Humanstudien