Allergische Reaktionen durch Latex-haltige Gegenstände - BgVV empfiehlt Senkung des Proteingehalts und Kennzeichnung
07/1994, 18.10.1994
Allergische Reaktionen auf Latex-haltige Gegenstände treten vor allem bei Personen auf, die beruflich häufig und langdauernd mit Gegenständen aus Naturlatex in Kontakt kommen. Auch bei Verbrauchern wurden allergische Reaktionen nach Kontakt mit Gegenständen aus Naturlatex, wie beispielsweise Haushaltshandschuhen, Luftballons und Saugern beobachtet. Atopiker sind besonders gefährdet. Das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin empfiehlt Personen mit bestehender Überempfindlichkeit gegenüber Latex, den Kontakt mit derartigen Produkten zu vermeiden.
Das ehemalige Bundesgesundheitsamt hat die Öffentlichkeit bereits im Februar 1993 in einer Pressemitteilung über das Auftreten allergischer Reaktionen nach Kontakt mit Latex-haltigen Gegenständen informiert. Naturlatex bzw. Naturkautschuk oder Gummi wird aus Pflanzen der Gattung Hevea hergestellt. Als natürliche Bestandteile sind darin unter anderem auch Proteine enthalten, die in letzter Zeit als Auslöser allergischer Reaktionen identifiziert worden sind. Das Spektrum der beobachteten allergischen Reaktionen reicht von leichten Reizungen der Schleimhäute und Reaktionen der Haut bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Um der Gefahr von Allergien vorzubeugen, sind die Hersteller dieser Produkte aufgefordert, den Gehalt an löslichen Proteinen so weit wie möglich zu reduzieren. Zusätzlich wird empfohlen, die Bedarfsgegenstände oder ihre Verpackung mit einem Hinweis darüber zu versehen, daß das Erzeugnis unter Verwendung von Naturlatex hergestellt ist. Auf Grund dieses Hinweises können die Personen, bei denen eine besondere Empfindlichkeit auf Naturlatex vorliegt, den Kontakt mit solchen Produkten vermeiden. Eine entsprechende Ergänzung der Empfehlung XXI. über Bedarfsgegenstände auf Basis von Natur- und Synthesekautschuk wird in Kürze im Bundesgesundheitsblatt bekanntgegeben.