Gesundheitliche Bewertung von Acrylamid

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Pommes frites auf Backpapier, Nahaufnahme, Holztisch unscharf und im Anschnitt Schale mit Ketchup
Copyright Brent Hofacker/AdobeStock

Acrylamid ist als Monomer ein aus der Industrie bekannter "Baustein" für Kunststoffe. Schwedische Forscher haben im April 2002 Acrylamid-Funde in Lebensmitteln veröffentlicht. Die Lebensmittel, die Acrylamid enthielten, waren stärkehaltig und gebraten, gebacken oder frittiert. In gekochten Lebensmitteln wurde kein Acrylamid gefunden. Untersuchungen in Großbritannien und den Niederlanden haben diese Funde im Mai 2002 bestätigt.

Acrylamid ruft in vitro und im Tierversuch erbgutschädigende Wirkungen hervor. In einer Reihe von Studien sind genotoxische Effekte in Somazellen und vererbte Keimzellmutationen nachgewiesen worden. Studien am Tier zur Kanzerogenität haben gezeigt, dass Acrylamid krebserzeugend wirkt; es erhöht die Häufigkeit des Auftretens von Tumoren in mehreren Organen. Daher ist Acrylamid als mutagener und kanzerogener Stoff mit Bedeutung für den Menschen eingestuft.

Nachweis- und Untersuchungsmethoden

Validierte Nachweis- und Untersuchungsmethoden stehen zur Verfügung. Das BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung erwartet insbesondere von der Industrie eine Aufklärung der Entstehungsbedingungen dieses Stoffes bei der Verarbeitung bestimmter Lebensmittel. Nur auf dieser Grundlage kann eine Minimierung der Gehalte dieses Stoffes in Lebensmitteln und damit auch des Verbraucherrisikos erfolgen.

BfRkurz fürBundesinstitut für Risikobewertung-Programm zur Bestimmung der Acrylamidaufnahme

Fragen und Antworten

Rechtliche Grundlagen

Die Europäischen Kommission hat mit der Verordnung (EU) 2017/2158 einen Rechtsrahmen festgelegt, der eine Reduktion der Acrylamidgehalte in Lebensmitteln sicherstellen soll.

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