Lebensmittel-Monitoring 1997: Mehr Höchstmengen- bzw. Richtwertüberschreitungen als im Vorjahr
13/1999, 07.09.1999
Häufig unerwünschte Stoffe bei Räucheraal, Blattsalaten und Paprikapulver nachgewiesen. Lebensmittel im allgemeinen jedoch gering kontaminiert.
Gegenüber den Vorjahren wurden im Rahmen des Lebensmittel-Monitoring 1997 in einem größeren Teil der Proben Gehalte über Höchstmengen bzw. Richtwerten gefunden. Kamen 1995 in 6 %, 1996 in 2,7 % der Proben Gehalte über Höchstmengen bzw. Richtwerten vor, so war dies 1997 in 8 % der Proben der Fall.
Der 1997 beobachtete Anstieg von Proben mit Gehalten über den Höchstmengen bzw. Richtwerten ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß im Untersuchungsspektrum von 1997 einige von Hause aus höher mit unerwünschten Stoffen belastete Produkte untersucht wurden. Dazu zählen Räucheraal, Blattsalate, Tafelweintrauben, Erdnüsse und Paprikapulver. So waren Räucheraale vor allem mit DDT und polychlorierten Biphenylen (PCB) kontaminiert, während die Quecksilbergehalte bei diesem Lebensmittel niedrig lagen. In Blattsalaten wurden häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen, gleiches gilt für Tafelweintrauben. Paprikapulver enthielt neben Bromiden und Blei zum Teil auffällige Gehalte an Aflatoxinen. Betroffen waren hier vor allem Proben aus der Türkei. Für türkisches Paprikapulver wurde deshalb eine sogenannte Vorführpflicht erlassen, d.h. es muß grundsätzlich vor der Einfuhr auf die Einhaltung der Höchstmengen für Aflatoxine geprüft werden.
Insgesamt gesehen aber waren die untersuchten Lebensmittel, sieht man von den oben genannten Ausnahmen ab, wie in den Jahren zuvor wenig mit unerwünschten Stoffen kontaminiert. Hervorzuheben ist, daß bei den für die Ernährung so wichtigen Lebensmitteln wie Roggen und Weizen trotz der Anwendung empfindlicher Analysemethoden praktisch keine Rückstände nachgewiesen wurden.
Das "Lebensmittel-Monitoring" ist ein gemeinsam von Bund und Ländern seit 1995 auf gesetzlicher Basis durchgeführtes Untersuchungsprogramm. Es werden jährlich repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland Lebensmittel auf das Vorkommen unerwünschter Stoffe untersucht. Das Monitoring wird nach einem von Bund und Ländern aufgestellten Plan durchgeführt und dient neben den routinemäßigen amtlichen Überwachungsaufgaben der weiteren Stärkung des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes. Mit seiner Hilfe können potentielle Risiken, verursacht durch das Vorhandensein unerwünschter Stoffe in Lebensmitteln, frühzeitig erkannt und gegebenenfalls durch gezielte Maßnahmen abgestellt werden.
Die Ergebnisse des Lebensmittel-Monitoring werden jährlich in einer eigenen Berichtsreihe unter dem Titel "Lebensmittel-Monitoring" publiziert und auf diese Weise der interessierten Öffentlichkeit bekanntgegeben.
Die Befunde aus dem Jahr 1997 über Rückstände an Pflanzenschutzmitteln und das Vorkommen von Umweltkontaminanten, Nitrat und Mykotoxinen in ausgewählten Lebensmitteln werden in dem jetzt herausgegebenen Bericht vorgestellt.
Detaillierte Angaben über die Untersuchungsergebnisse zu den einzelnen Lebensmitteln sowie die daraus abgeleiteten Empfehlungen für den Verbraucher können dem Bericht "Lebensmittel-Monitoring 1997" entnommen werden. Dieser kann zu einem Preis von DM 10,- bei der Pressestelle des BgVV angefordert werden. Der Bericht ist auch auf der Homepage des BgVV als PDF-Datei abgelegt. In Verbindung mit dem Bericht kann kostenlos ein Tabellenband, der eine Gesamtdarstellung der Daten in aggregierter Form enthält, zur weitergehenden Information bezogen werden.
Das BgVV ist jetzt auch per E-Mail unter der zentralen E-Mail Adresse bgvv@bgvv.de zu erreichen.