Kooperationsabkommen mit koreanischer Behörde für Lebensmittelsicherheit erneuert


13/2015, 10.06.2015


Total Diet-Studien stehen im Fokus des wissenschaftlichen Austauschs


Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 14. Mai 2015 mit dem National Institute of Food and Drug Safety Evaluation (NIFDS), der südkoreanischen Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit, sein Kooperationsabkommen erneuert. „Südkorea ist insbesondere im Bereich der Total Diet-Studien eines der führenden asiatischen Länder, auch Deutschland setzt mit seiner Total Diet-Studie international Maßstäbe“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Deshalb ist die wissenschaftliche Zusammenarbeit gerade auf diesem Gebiet für beide Länder außerordentlich fruchtbar.“ Die Absichtserklärung sieht eine wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit beider Institutionen vor, unter anderem durch gemeinsame Kooperationsprogramme, Workshops, Konferenzen, Seminare und Besuche von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Kooperation BfR Südkorea

Auf dem dritten von BfR und NIFDS ausgerichteten Symposium „Recent Advances in Risk Assessment for Food Safety“ sprach BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel vor etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Herausforderungen der Lebens- und Futtermittelsicherheit, insbesondere über Authentizität und Fälschung von Lebensmitteln, im Zeitalter der Globalisierung. Dabei stellte er die am BfR entwickelte Software „FoodChain-Lab“ vor, mit deren Hilfe Warenketten verfolgt werden können.

Ein Schwerpunkt des Symposiums beschäftigte sich mit Total Diet-Studien im internationalen Vergleich. Vertreter der Risikobewertungsbehörden aus Deutschland, Korea, und den USA sprachen über ihre Erfahrungen mit Total Diet-Studien. Diese dienen dazu, das durchschnittliche Vorkommen von Substanzen, wie Kontaminanten, Nährstoffe und Rückstände, in verzehrsfertigen Lebensmitteln einzuschätzen. Um die Ergebnisse der Bewertungen international vergleichen zu können, ist es notwendig, die Studien und Methoden zu harmonisieren.

Die koreanische Total Diet-Studie findet unter anderem aufgrund ihrer umfangreichen Datensammlung weltweit Beachtung. Die deutsche Studie ist insbesondere auf Grund ihres innovativen Studienansatzes international von Interesse. Die Auswahl der zu untersuchenden verzehrsfertigen Lebensmittel und die berücksichtigte Variabilität in den Gehalten wird dabei an die Erfordernisse jeder zu untersuchenden Stoffgruppe angepasst. Die deutsch-koreanische Kooperation sieht vor, dass sich die Behörden Daten zur Durchführung ihrer Studien zur Verfügung stellen.

Die Aufnahme von Koffein durch bestimmte Bevölkerungsgruppen war ein weiteres Thema. Das BfR stellte seine Studie über die Aufnahme von Energy Drinks zu bestimmten Anlässen, wie Clubbesuchen und LAN-Partys, vor. Die koreanischen Wissenschaftler berichteten von der Koffeinaufnahme durch die koreanische Bevölkerung sowie der Risikowahrnehmung von hochdosierten Koffeingetränken bei koreanischen Jugendlichen.

Das dritte Schwerpunktthema umfasste die Vermeidung von Vergif-tungsfällen in der Bevölkerung. Das BfR stellte das Projekt „Nationales Monitoring von Vergiftungen“ vor, in dem zukünftig Fallberichte aus Giftinformationszentren zusammengeführt und ausgewertet werden sollen. Darüber hinaus stellte das BfR seine preisgekrönte App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ vor. Das NIFDS will auf dieser Vorlage eine koreanische App zu Vergiftungsunfällen entwickeln.

BfR und NIFDS haben 2010 ihr erstes Kooperationsabkommen unterzeichnet. Südkorea hat sowohl mit der EU als auch mit den USA ein Freihandelsabkommen abgeschlossen.

Weitere Informationen unter:

http://www.bfr.bund.de/cm/350/anlassbezogene-befragung-von-hochverzehrern-von-energy-drinks.pdf (PDF file,5.73 MB)

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftliche Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

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