In Deutschland und Europa: Engagement für den gesundheitlichen Verbraucherschutz


36/2019, 08.10.2019


Vizepräsident a. D. des BfR wird Mitglied des Mission Boards für Bodengesundheit und Lebensmittel im EU-Rahmenprogramm „Horizont Europa“


Professor Dr. Reiner Wittkowski hat als Vizepräsident das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit aufgebaut und es als eine führende Instanz des gesundheitlichen Verbraucherschutzes etabliert. Mit Erreichen der Altersgrenze ist Wittkowski aus dem BfR ausgeschieden und wendet sich nun neuen Aufgaben zu: Der Lebensmittelchemiker wird Mitglied des Mission Boards „Soil Health and Food“ (Bodengesundheit und Lebensmittel) im EU-Programm „Horizont Europa“. „Es ist für mich eine große Ehre, dabei sein zu können und künftig an führender Stelle für die wissenschaftliche Zukunft des Kontinents Weichen zu stellen“, sagt Wittkowski.

„Horizont Europa“ ist das geplante EU-Investitionsprogramm für Forschung und Innovation. Es beginnt im Jahr 2021 und endet im Jahr 2027. Das Gesamtvolumen beträgt etwa 100 Milliarden €. Das Programm ist in drei Teile gegliedert. Mit voraussichtlich 52,7 Milliarden Fördervolumen hat die zweite Säule (Pillar 2 Global Challenges and European Industrial Competitivenes) den größten Anteil. Sie gliedert sich in sechs Schwerpunktprogramme (Cluster). Themen sind zum Beispiel Lebensmittel, Bioökonomie, Natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt. Zur Unterstützung des EU-Investitionsprogramm wurden fünf Mission Boards mit jeweils 15 Expertinnen und Experten etabliert, namentlich zu Krebs, Klimawandel, Gesunde Ozeane, Klimaneutrale Städte und Bodengesundheit und Lebensmittel. Die Mitglieder wurden aus mehr als 2100 Bewerberinnen und Bewerbern ausgewählt.

Wittkowski studierte Lebensmittelchemie an der Technischen Universität Berlin. Nach wissenschaftlichen Stationen an der Freien Universität Berlin und der Universität von Kalifornien in Davis wechselte er 1986 an das damalige Bundesgesundheitsamt (BGA) und war danach im Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) tätig, eines der Nachfolgeinstitute des BGA. 1995 habilitierte Wittkowski an der TU Berlin im Fach Lebensmittelchemie. Im August 2003 wurde Wittkowski Vizepräsident des BfR, das im Jahr 2002 aus dem BgVV hervorgegangen war.

Wissenschaftlicher Schwerpunkt von Wittkowskis Arbeit am BfR waren Nachweismethoden für die Echtheit von Lebensmitteln sowie die Erforschung von Dioxinen und Pilzgiften (Mykotoxinen) in der Nahrung. Auch als Weinexperte hat Wittkowski sich einen Namen gemacht. So war er in den Jahren von 2003 bis 2009 Präsident und Vizepräsident der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV). Seit dem Jahr 2009 ist er Ehrenpräsident der OIV. Wittkowski hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter die Professor-Niklas-Medaille des BMEL und die Joseph-König-Gedenkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Er ist Mitglied vieler wissenschaftlicher Gremien.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.


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