Coronavirus: Sorge um Gesundheit und Wirtschaft
14/2020, 30.04.2020
In der sechsten Woche des „BfR-Corona-Monitors“ werden das Ausmaß der gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen etwa gleich hoch eingeschätzt
Stehen angesichts der Coronavirus-Pandemie eher die gesundheitlichen oder die wirtschaftlichen Folgen im Vordergrund? Die Ergebnisse des „BfR-Corona-Monitors“, einer regelmäßigen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), zeigen, dass beides gleichermaßen mit Sorge betrachtet wird. Während sich die Befragten in den vergangenen Wochen stärker von den wirtschaftlichen als den gesundheitlichen Auswirkungen betroffen fühlten, ist dieser Unterschied in der aktuellen Woche nicht mehr erkennbar. „Das Coronavirus wird von der Bevölkerung nach wie vor als ernstzunehmende Bedrohung für die eigene Gesundheit angesehen“, kommentiert BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel das Ergebnis der Befragung.
Der in Deutschland geltenden Pflicht zum Tragen von Masken im öffentlichen Nahverkehr und Einzelhandel stimmen 83 Prozent zu und halten sie für angemessen. Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, bereits Masken und Handschuhe zu verwenden, um sich vor einer Infektion zu schützen.
Die Maskenpflicht hat jedoch anscheinend keinen Einfluss auf den wahrgenommenen Schutz vor einer Ansteckung. Wie auch in der Vorwoche sind nur 36 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer davon überzeugt, sich selbst vor einer Infektion mit den neuartigen Coronavirus schützen zu können. Die Mehrheit der Befragten schätzt zudem die Nähe zu anderen Menschen weiterhin als einen wahrscheinlichen Infektionsweg ein.
Die Akzeptanz für die Schließung bestimmter Geschäfte liegt bei 66 Prozent, und das noch anhaltende Kontaktverbot wird inzwischen nur noch von 77 Prozent der Befragten befürwortet - ein Rückgang von 15 Prozentpunkten im Vergleich zur ersten Erhebung vor fünf Wochen. Nahezu unverändert ist dagegen seit Beginn der Befragung im März die hohe Zustimmung gegenüber den Einschränkungen von Reiseaktivitäten (93 Prozent).
In der sich dynamisch verändernden Situation aktualisiert das BfR kontinuierlich seine FAQs zum Thema Coronavirus.
Über den BfR-Corona-Monitor
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Seit dem 24. März 2020 werden dazu jeden Dienstag rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu den von ihnen getroffenen Schutzmaßnahmen befragt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.