Die Mehrheit der Befragten befürworten die Verschärfung der Maßnahmen
45/2020, 23.12.2020
BfR-Corona-Monitor: Ausgeweitete Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie werden größtenteils akzeptiert
Die Bevölkerung hält die ausgedehnten Regelungen gegen das neuartige Coronavirus größtenteils für angemessen. In der Woche vor dem Weihnachtsfest stimmten ihnen noch mehr Menschen zu. Das zeigen die Ergebnisse der mittlerweile 25. Ausgabe des BfR-Corona-Monitors, einer regelmäßigen Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Sowohl geltende Maßnahmen wie die Kontaktbeschränkung, als auch neue wie das geplante Feuerwerksverbot treffen bei der Bevölkerung mehrheitlich auf Zuspruch“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.
Weitere Ergebnisse in der Übersicht:
Angemessenheit der Regelungen
In den Tagen vor Weihnachten hat sich die Akzeptanz der Maßnahmen insgesamt noch einmal erhöht. So befürworteten Anfang des Monats 62 Prozent die Schließung von Kultureinrichtungen und 54 Prozent die der Gastronomie. In der aktuellen Befragung stiegen die Zahlen auf 74 Prozent und 62 Prozent. Gleichzeitig zeigen sich im Hinblick auf die Altersgruppen Unterschiede. Insgesamt sind 75 Prozent mit dem geplanten Feuerwerksverbot einverstanden. Aber während 87 Prozent der Generation 60+ es für angemessen halten, sind es bei den Unter-40-Jährigen lediglich 61 Prozent. Auch die Ausgangsperre, die in einigen Regionen Deutschlands wieder eingeführt wurde, wird von den Älteren stärker akzeptiert als von den Jüngeren (64 Prozent gegenüber 43 Prozent).
Persönlicher Schutz
Nach wie vor schützt sich die Mehrheit der Bevölkerung durch die Maske, das Abstandhalten zu anderen Personen und das gründlichere Waschen der Hände (jeweils über 90 Prozent der Befragten in der aktuellen Erhebung). Die Reduktion von sozialen Kontakten und von Außer-Haus-Aktivitäten als weitere Schutzmaßnahmen sind seit September angestiegen und erreichen in der aktuellen Erhebung, kurz vor Weihnachten, ihren bisherigen Höchstwert (86 Prozent und 80 Prozent).
Informationsverhalten
Die Menschen nutzen verschiedene Informationskanäle, um sich über die aktuelle Situation zu informieren. Am häufigsten werden Fernsehen, Radio und persönliche Kontakte als tägliche Informationsquelle genannt. Das Informationsverhalten unterscheidet sich dabei zwischen den Altersgruppen teilweise stark. Während sich in der aktuellen Erhebung 87 Prozent der Generation 60+ täglich mithilfe des Fernsehens zum Coronavirus informieren, sind es bei den Unter-40-Jährigen lediglich 20 Prozent. Diese nutzen mit 31 Prozent hingegen auch vermehrt soziale Medien wie Twitter und Instagram, während nur 9 Prozent der Älteren (60 Jahre und älter) dieses Medium zur täglichen Information heranziehen.
Wie geht es weiter?
Der BfR-Corona-Monitor wird auch im Jahr 2021 fortgesetzt. Die Befragung erfolgt weiterhin alle zwei Wochen und wird jeweils rund 1.000 Personen umfassen.
Das BfR passt seine Fragen und Antworten zum Thema Coronavirus laufend dem Stand der Wissenschaft an:
Über den BfR-Corona-Monitor
Der BfR-Corona-Monitor ist eine wiederkehrende (mehrwellige) repräsentative Befragung zur Risikowahrnehmung der Bevölkerung in Deutschland gegenüber dem neuartigen Coronavirus. Zwischen dem 24. März und 26. Mai 2020 wurden dazu jede Woche rund 500 zufällig ausgewählte Personen per Telefon unter anderem zu ihrer Einschätzung des Ansteckungsrisikos und zu ihren Schutzmaßnahmen befragt. Seit Juni 2020 wird die Befragung im Zwei-Wochen-Rhythmus mit jeweils rund 1.000 Befragten fortgeführt. Eine Zusammenfassung der Daten wird regelmäßig auf der Homepage des Bundesinstituts für Risikobewertung veröffentlicht. Mehr Informationen zur Methode und Stichprobe finden sich in den Veröffentlichungen zum BfR-Corona-Monitor.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.