Verbraucherperspektive: Mehrheit hält Lebensmittel in Deutschland für sicher


41/2021, 29.10.2021


BfR veröffentlicht 13. Ausgabe des Verbrauchermonitors zur Wahrnehmung gesundheitlicher Risiken


Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung stuft Lebensmittel, die man in Deutschland kaufen kann, als sicher oder sehr sicher ein. Das ist ein Ergebnis des aktuellen BfR-Verbrauchermonitors, einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Lebensmittel werden damit - im Vergleich zu Kinderspielzeug, Körperpflegeprodukten oder Kleidung - als eine der sichersten Produktkategorien wahrgenommen. „Mit der Entwicklung von Prüfmethoden für die Lebensmittelüberwachung trägt das BfR dazu bei, dass Lebensmittel in Deutschland sicher sind und bleiben“, kommentiert BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel die Ergebnisse.

Zur Informationsbroschüre BfR-Verbrauchermonitor 08/2021:

Trotz des hohen Sicherheitsgefühls der Bevölkerung bei Lebensmitteln ist das Vertrauen in Wissenschaft und Politik, dass diese die Gesundheit der Menschen in Deutschland schützen, im Vergleich zum Anfang des Jahres leicht gesunken. Die Wissenschaft genießt dennoch bei 65 Prozent der Befragten ein hohes oder sehr hohes Vertrauen und liegt damit nur knapp hinter den Verbraucherorganisationen (67 %). Am wenigsten vertrauen die Befragten aktuell der Politik (14 %), dicht gefolgt von den Medien (15 %) und der Wirtschaft (17 %).

Gleichzeitig sind die Menschen weniger an gesundheitlichen Verbraucherthemen interessiert als noch zu Beginn des Jahres. Während im Februar noch etwa zwei von drei Befragten (65 %) angaben, sich für gesundheitliche Verbraucherthemen zu interessieren, ist dieser Wert im aktuellen Verbrauchermonitor auf 56 Prozent gesunken.

Als größte gesundheitliche Risiken nennen die Befragten spontan bestimmte Nährstoffzusammenstellungen - wie ein hoher Gehalt an Zucker, Fett oder Salz in Lebensmitteln. Es folgen Risiken wie unerwünschte Stoffe im Allgemeinen sowie eine ungesunde Ernährung und Lebensweise. Fragt man nach ausgewählten Themen, so bereitet Mikroplastik in Lebensmitteln den Menschen aktuell am meisten Sorgen. Mehr als die Hälfte (57 %) gibt an, darüber beunruhigt oder sehr beunruhigt zu sein. Antibiotikaresistenzen stehen mit 48 Prozent auf Platz 2. Hier ist die Beunruhigung im Vergleich zur Vorgängerbefragung um 9 Prozentpunkte gesunken.

Erstmalig wurde nach den Themen Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) in Lebensmitteln sowie einer möglichen Unterversorgung von Vitaminen und Mineralstoffen gefragt. Hier zeigte sich, dass von PFAS in Lebensmitteln bisher nur eine von neun befragten Personen gehört hat. Bei der Unterversorgung von Vitaminen und Mineralstoffen gaben hingegen zwei von fünf an, sich gut oder sehr gut über die Thematik informiert zu fühlen. Die Beunruhigung darüber war im Vergleich zu anderen Themen jedoch vergleichsweise gering ausgeprägt (18 % beunruhigt oder sehr beunruhigt).

Über den BfR-Verbrauchermonitor

Ob Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik, Salmonellen oder Aluminium in Lebensmitteln - welche gesundheitlichen Risiken sind der Bevölkerung bekannt und was beunruhigt sie? Antworten auf diese und andere Fragen liefert der BfR-Verbrauchermonitor. In halbjährlichem Abstand werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten leben und mindestens 16 Jahre alt sind, im Auftrag des BfR telefonisch interviewt.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.


Publikationen - BfR-Verbrauchermonitor 1


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