Für sichere Tätowiermittel: BfR-Veranstaltung fördert Austausch zwischen Wissenschaft, Gesetzgebung und Praxis
44/2021, 10.11.2021
2. Internationale Konferenz zur Sicherheit von Tätowiermitteln findet vom 18. bis 19. November 2021 in Berlin statt
Tätowierungen liegen im Trend. Laut einer repräsentativen Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) sind rund 12 Prozent der deutschen Bevölkerung tätowiert. Für viele Menschen gelten Tattoos als gesundheitlich unbedenklich. Gleichzeitig wird eine Bandbreite gesundheitlicher Risiken im Zusammenhang mit Tätowiermitteln diskutiert, vom Auftreten krebserzeugender Stoffe bis hin zu Allergien und Infektionen. Die notwendigen Anforderungen für eine umfassende Bewertung der gesundheitlichen Risiken sind Thema der 2. Internationalen Konferenz zur Sicherheit von Tätowiermitteln. Die vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) organisierte Veranstaltung bringt Expertinnen und Experten aus den Bereichen Toxikologie, Gesetzgebung und Herstellung zusammen. „Tätowiermittel und die Langzeitwirkung von Farbpigmenten im Körper sind bisher noch wenig erforscht,“ sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Nur Körperschmuck oder ein Risiko, das unter die Haut geht? Diese Frage muss dringend geklärt werden.“
Ab Januar 2022 werden schrittweise bestimmte Stoffe, die in Tätowiermitteln und Permanent Make-up verwendet werden, in der Europäischen Union beschränkt. Trotz Fortschritten bei der Erkennung von Gesundheitsrisiken durch Tätowierungen benötigen viele Aspekte wie die Toxizität von Abbauprodukten noch Forschungs- und Aufklärungsarbeit. Die 2. Internationale Konferenz zur Sicherheit von Tätowiermitteln bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Toxikologie, gesetzgebenden Institutionen sowie Herstellern eine Plattform, um Kriterien für die toxikologische Bewertung von Tätowiermitteln und ihre Herstellungsqualität zu definieren. Hierfür sollen Forschungsergebnisse aus toxikologischer Sicht bewertet sowie Datenlücken herausgefunden und Ideen entwickelt werden, um sie zu schließen. Darüber hinaus werden die aktuellen Entwicklungen bei der Regulierung von Tätowiermitteln durch die Europäische Chemikalienverordnung (REACH) mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche diskutiert.
Die 2. Internationale Konferenz zur Sicherheit von Tätowiermitteln findet im Rahmen der BfR-Veranstaltung „Herausforderungen für den öffentlichen Gesundheitsschutz im 21. Jahrhundert“ vom 18. bis 19. November 2021 im Museum für Naturkunde Berlin statt. Interessierte können sich noch bis zum 17. November für die Online-Teilnahme anmelden:
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.