Lebensmittel und Alltagsprodukte: Worüber ist die Bevölkerung besorgt?
10/2022, 22.03.2022
BfR-Verbrauchermonitor untersucht die Wahrnehmung gesundheitlicher Risiken
Als größte gesundheitliche Risiken werden aktuell bestimmte Nährstoffe wie Zucker, Fett oder Salz angesehen. Mit großem Abstand rangiert auf Platz zwei eine ungesunde Lebensweise und Ernährung, gefolgt von Risiken durch ungenügende Verbraucherinformationen, unerwünschte Stoffe und Rauchen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen BfR-Verbrauchermonitors, eine regelmäßige Bevölkerungsbefragung des BfR. „Trotz der Befürchtungen aufgrund mancher Nährstoffe hält die Hälfte der Befragten Lebensmittel, die man in Deutschland kaufen kann, für sicher“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „44 Prozent denken zudem, dass die Lebensmittelsicherheit weiter steigen wird.“
Zur Informationsbroschüre BfR-Verbrauchermonitor 02/2022:
59 Prozent der Befragten geben an, an gesundheitlichen Verbraucherthemen interessiert zu sein, etwa die Hälfte informiert sich sehr häufig über solche Themen. 78 Prozent halten es in diesem Zusammenhang für wichtig, dass der Staat wissenschaftlich gesicherte Informationen zum Gesundheitsschutz bereitstellt.
Wem soll man beim Thema gesundheitlicher Verbraucherschutz Glauben schenken? Das höchste Vertrauen genießen derzeit Verbraucherzentralen und -organisationen (71 Prozent vertrauen ihnen) und die Wissenschaft (69 Prozent). In einer zweiten Gruppe rangieren öffentliche Institutionen, wie Behörden und Ministerien, sowie Nichtregierungsorganisationen (jeweils etwa 30 Prozent). Das Schlusslicht bilden Medien, Politik und Wirtschaft (jeweils unter 20 Prozent).
Erstmals wurde im BfR-Verbrauchermonitor nach Bisphenol A - kurz BPA - gefragt. Die Substanz ist Bestandteil vieler Gegenstände des täglichen Gebrauchs und ist so zum Beispiel in Plastikflaschen, Spielzeug und Konservendosen zu finden. Sie steht wegen ihrer hormonähnlichen Wirkung seit längerem in der Diskussion. Allerdings haben lediglich 29 Prozent der Befragten schon einmal von BPA gehört (zum Vergleich: das Thema Mikroplastik in Lebensmitteln ist 93 Prozent bekannt). Nur sieben Prozent fühlen sich gut über Bisphenol A informiert.
Über den BfR-Verbrauchermonitor
Ob Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik, Salmonellen oder Aluminium in Lebensmitteln - welche gesundheitlichen Risiken sind der Bevölkerung bekannt und was beunruhigt sie? Antworten auf diese und andere Fragen liefert der BfR-Verbrauchermonitor. In halbjährlichem Abstand werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten leben und mindestens 16 Jahre alt sind, im Auftrag des BfR telefonisch befragt.
Über das BfR
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.